Übers ESSEN
Manche sage, ESSEN sei die schönste Beschäftigung der Welt. Ich esse für mein Leben gern und ebenso gern koche ich.
Nun ist eine Tatsache, dass jeder Mensch essen muss. Daran führt kein Weg vorbei, wenn man überleben will. Doch Essen ist nicht allein eine Bedürfnisbefriedigung. Essen und vor allem das Kochen ist ein Stück unserer Kultur. Eine - wie ich meine - wunderschöne Definition von Kultur lautet: "Kultur ist gleich Gemeintes unterschiedlich ausgedrückt." Und das trifft auf das Kochen und Essen wunderbar zu. Während man in weiten Teilen Südost Asiens mit relativ wenig Arbeitsmitteln und spärlich Besteck kocht und isst, verwendet man in Europa zum Kochen und Essen eine Vielzahl an Töpfen und Pfannen und arbeitet sich beim Besteck von außen nach innen und in Amerika werden oft Kaffeebecher und Plastikbesteck nach dem eingenommen Mahl oder Getränk im Mülleimer entsorgt. In Japan wird die Suppe gemeinsam mit dem Hauptgericht verspeist, das beliebteste Frühstück in Myanmar ist Mohinga, eine Fisch und Nudelsuppe mit Gräten, ... Jede Kultur hat seine Eigenheiten, was das Kochen und Essen betrifft. Sich das genauer anzusehen, ist für mich jedes Mal eine sehr spannende Herausforderung. Vor Allem, wenn eine Sprachbarriere besteht. Dann wird immer viel gelacht und mit "Händen und Füßen" erklärt.
Was wir schmecken...
Die 4 "S" der Thai Küche dominieren fast jede Mahlzeit. Sie stehen für
1. Scharf
Jeder, der einmal in Thailand war oder auch nur im Thai Restaurant ums Eck, weiß, dass man in Thailand sehr gern sehr scharf ist. Die Schärfe kommt aus den Thai Chilis, die eine gute 8 auf einer Schärfeskala von 0-10 einnehmen. Gern werden auch Birdseye-Chilis in der Thai Küche verarbeitet. Schärfe zählt nicht zu den 5 Geschmacksrichtungen (süß, salzig, bitter, sauer, umami), sondern ist ein Schmerzreiz, der von den Wärmerezeptoren im Mund wahrgenommen wird. Grundsätzlich gilt, je wärmer scharfe speisen verzehrt werden, desto schärfer empfinden wir sie. Sollte man zu viel Schärfe "erwischt" haben, eignet sich ein Stück Salatgurke sehr gut zur Schmerzlinderung.
2. Süß
In sehr vielen Speisen in Thailand findet sich eine süße Komponente. Diese wird durch Palm- oder Kokosnuss Zucker zugeführt. So ist zum Beispiel Zucker einer der Hauptbestandteile in den Yum Dressings, das zum Beispiel bei der Zubereitung von Tom Tom (Papaya Salat) verwendet wird. Auf den Tischen steht oft ein Glas mit Zucker zum Nachwürzen
3. Salzig
Salz wird in Thailand nur wenig zum Würzen verwendet. Stattdessen werden Soßen den speisen beigegeben, die einen hohen Salzgehalt aufweisen. Die berühmteste Sauce ist bestimmt die Soja Sauce, die aus fermentierten Soja Bohnen erzeugt wird.
Noch prominenter als die Soja Sauce ist in Thailand allerdings die Fisch Sauce, um die Speisen zu "salzen". Als "Prik Nam Plan" steht sie zumindest in Nord- Ost- und Zentralthailand auf jedem Tisch.
4. Sauer
Die Saure Komponente der Speisen wird entweder durch Reisessig oder durch Limettensaft in die Speisen gebracht. Oft steht ein Glas Essig mit Chili Ringen darin auf dem Tisch oder ein Stück Limette wird vom Koch auf den Tellerrand platziert.
